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Fischerei an der Küste

Seit ca. 100 Jahren wird an unserer Küste gewerbsmäßig Fischerei betrieben. Unsere Schiffsmodelle zeigen die verschiedenen Typen, die speziell z. B. auf Krabben-, Herings- oder Muschelfang spezialisiert sind.

1916 bei stürmischer Wetterlage fanden 5 Büsumer Fischer den Weg in den Husumer Hafen. Sie stellten fest, dass in Husum keine Berufsfischer beheimatet waren – es wurde nur nebenerwerbsmässig Krabbenfang mit der Gliep betrieben. So blieben sie in der „neuen Heimat“, holten die Familien nach und begründeten die Husumer Berufsfischerei in der Nordsee. Es waren die Familien Lass, Lange, Linke, Rohde und Strüben, die die Tradition der Berufsfischerei begründeten.

Mehr dazu nachzulesen im Buch von Uwe Seier, Husum: „Eine Chronik der Husumer Fischer“ – Eigenverlag – spannende Geschichten über 100 Jahre Fischerei in Kriegs- und Friedenszeiten.

Fischerei an der Küste
Ausstellungstücke Krabbenkutter

Die Fischfanggeräte und Grossfotos zeigen das Fischen in alter Tradition. Präparierte Fische, Muscheln und Seesterne vervollständigen die Darstellung. Das Wattenmeer ist der Lebensraum der Krabben – die Einheimischen sagen „Porren“. Zur Zeit sind in Husum 14 Krabbenkutter registriert, die regelmässig auf Fang fahren. Muscheln und Austern werden auf besonderen „Bänken“ im Wattenmeer gezüchtet.

Für besonders Interessierte empfiehlt sich unser Buch von Brigitta Seidel „Küstenfischerei in Nordfriesland“ ISBN Nummer 3-88042-911-1.

Ausstellungsstücke Krabbenkutter

Historischer Walfang aus nordfriesischer Sicht

Im 17. Jahrhundert veränderten sich in Nordfriesland die Lebensumstände. Der dreissig-jährige Krieg verheerte das Land, die Bevölkerung verarmte, und 1634 erlebten die Küstenbewohner die zweite grosse Mandränke: eine Sturmflut, die an der ganzen Nordseeküste verheerende Schäden anrichtete. Viele Menschen ertranken, und viel Marschland wurde Opfer der Nordsee.

So mussten die Menschen an der Küste und auf den Inseln und Halligen sich neuen Möglichkeiten des Lebensunterhalts zuwenden. Die Holländer, die traditionell schon Walfang betrieben, suchten Mannschaften für ihre Schiffe, die etwas von der Seemannschaft – sprich Navigation – verstanden.

Historischer Walfang
Historischer Walfang
Die Nordfriesen betrieben Navigationsschulen auf ihren Inseln. So heuerten jedes Jahr viele Nordfriesen auf holländischen Walfangschiffen an und verdienten so ihren Lebensunterhalt, der auf der verbliebenen Scholle nicht mehr ausreichte.

Die Produkte des Walfangs waren zu ihrer Zeit lebensnotwendig und wurden erst überflüssig, als die Industrialisierung fortschritt und die Erfindungen der Neuzeit triumphierten. Unsere Schiffsmodelle zeigen eine Schmack, die den Transport der Nordfriesen nach Holland durchführten, einen klassischen holländischen Walfänger und zwei amerikanische Walfänger.

Das Fliesenbild von 1770

Ein seltenes holländisches Fliesenbild aus dem Jahre 1770 mit der Darstellung eines Walfängers auf Fahrt vervollständigt die Ausstellung.

Eine Sammlung von verschiedenen Scrimshaw-Erzeugnissen ist beachtenswert, und die alten Walknochenteile ergänzen die Walfangausstellung.

Für Interessierte empfehlen wir unser Buch: „Der historische Walfang der Nordfriesen“ von Berend Harke Feddersen und Wolfgang Asbach ISBN 3-88042-578-7.

1946 wurde die Internationale Walfangkommission (IWC) gegründet, um einen Einklang zwischen Walfang, Artenschutz und der Erhaltung der Tierwelt zu garantieren. Leider ist es sehr schwierig, weltweit eine Übereinstimmung dieser Ziele zu erreichen

Das Fliesenbild von 1770

Historische nautische Instrumente

Eine Sammlung historischer nautischer Instrumente lässt ahnen, wie schwierig es zu allen Zeiten für die Seeleute war, ihren genauen Standort auf dem weiten Meer zu bestimmen.

Ein Buchtipp für interessierte Nautiker zum Thema Navigation ist die Ausgabe in unserer maritimen Reihe: „Wie fanden sie ihren Weg?“ von Berend Harke Feddersen. ISBN 3-8987616-2.

Historische nautische Instrumente
Maritime Raritäten

Maritime Raritäten und eine vielseitige Buddelschiffsammlung ergänzen die Ausstellung.